Tipps für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Angehörige

Hitze und Hitzeschutz

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Der nächsten Hitzewelle trotzen – auch mit chronischen Krankheiten

Extreme Hitze ist für alle Menschen belastend. Wenn Sie unter einer chronischen Erkrankung wie z. B. Bluthochdruck, Diabetes oder Asthma leiden, müssen Sie bei einer Hitzewelle aber besonders „auf der Hut“ sein. Auch Angehörige können dann mehr gefragt sein, denn Hitzestress erhöht die Verwundbarkeit von Menschen mit chronischen Krankheiten deutlich. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.

Chronische Erkrankungen können die Fähigkeit zur Regulierung der Körpertemperatur beeinflussen. Außerdem kann Hitzestress bestimmte Symptome akut verschlimmern und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Auch die Einnahme von Arzneimitteln wirkt sich mitunter negativ auf den Wärmehaushalt des Körpers aus.

Sie selbst, aber auch Ihre Angehörige, Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn können eine Menge tun, um sich gut auf Hitze vorzubereiten. Wir haben in den nachfolgenden Empfehlungen viele gute Tipps und Ratschläge dafür zusammengetragen. Natürlich ist nicht jede Maßnahme für jede Person sinnvoll. Entscheiden Sie am besten - gegebenenfalls in Absprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt - was gut und umsetzbar für Sie ist. Wenn Sie in Ihrem Umfeld Kontakt zu Menschen mit chronischen Erkrankungen haben oder diese betreuen, finden Sie hier noch zusätzliche Tipps.

Achten Sie auf sich und andere. Denn wir wollen, dass Sie gut durch den Sommer kommen!

Was tun bei Hitze?

  • Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, ob es notwendig ist, Therapieanpassungen vorzunehmen und ggf. erforderliche Maßnahmen zum Schutz bei einer Hitzewelle zu ergreifen, z. B. die Entwicklung eines Trinkplans für Menschen mit Nierenerkrankungen.
  • Konsultieren Sie möglichst schon im Frühling, spätestens aber vor einer Hitzewelle Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um die ggf. von Ihnen eingenommenen Arzneimittel auf Hitzeverträglichkeit prüfen zu lassen. Setzen Sie Ihre Arzneimittel aber keinesfalls selbstständig ab und verändern Sie auch nicht die Dosierung oder das Einnahmeschema.
  • Beachten Sie insbesondere bei Hitze die Aufbewahrungshinweise in der Packungsbeilage von Arzneimitteln. Da viele Arzneimittel bei Hitze ihre Wirksamkeit verlieren können, lagern Sie diese bitte kühl.
  • Passen Sie Ihren Alltag bei Hitze an, indem Sie sich beispielsweise in den heißesten Stunden des Tages an einem kühlen Ort aufhalten und körperliche Anstrengungen vermeiden.
  • Verlegen Sie körperliche Aktivitäten und Erledigungen in die kühleren Morgen- und späteren Abendstunden.
  • Halten Sie Ihre Wohnung und sich selbst möglichst kühl.
  • Trinken Sie ausreichend – am besten Wasser und ungesüßte Tees.
  • Meiden Sie möglichst direkte Sonneneinstrahlung.
  • Bitten Sie Angehörige, Freundinnen und Freunde oder Nachbarinnen und Nachbarn an heißen Tagen um Hilfe.

Trinken Sie während einer Hitzewelle ausreichend. Gibt es keine medizinischen Einschränkungen in Bezug auf die Trinkmenge, sollten Sie über den Tag verteilt etwa zwei bis drei Liter Flüssigkeit aufnehmen. Beginnen Sie damit, dass Sie zu jeder Mahlzeit auch etwas trinken. Hilfreich ist es, wenn Sie Ihre Tagestrinkmenge morgens abmessen und in Griffweite bereitstellen. So haben Sie immer die Kontrolle darüber, wieviel Sie bereits getrunken haben. Es gibt auch moderne technische Möglichkeiten, sich ans Trinken erinnern zu lassen: z. B. durch Geräte, die blinken, wenn es soweit ist, oder durch Handy-Apps.

Vorsicht: Leiden Sie unter bestimmten Vorerkrankungen (z. B. Herz- und Nierenerkrankungen), müssen Sie Ihre optimale tägliche Trinkmenge mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt absprechen. Lassen Sie sich am besten einen individuellen Trinkplan erstellen.

Trinken Sie das Richtige. Durch vermehrtes Schwitzen und Wasserlassen verlieren Sie an heißen Tagen viel Flüssigkeit und damit auch Natrium. Um dies auszugleichen, eignet sich Wasser besonders gut. Aber auch  ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen löschen den Durst. Es ist außerdem ratsam, die Natriumzufuhr z. B. mit (normal) gesalzenen Speisen oder Brühe zu sichern. Nehmen Sie kühle Getränke zu sich, jedoch keine kalten oder gar eisgekühlten. Schonen Sie Ihren Magen, indem Sie auf sehr kalte Getränke verzichten.  

Sind Sie an koffeinhaltige Getränke gewöhnt, müssen Sie auch bei Hitze nicht völlig darauf verzichten. Sie sollten allerdings nur in Maßen bzw. verdünnt getrunken werden, da koffeinhaltige Getränke bei hohen Temperaturen eine weitere Belastung für den Kreislauf darstellen. Alkoholische Getränke dagegen sollten Sie meiden.

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Körpergewicht. Ein Gewichtsverlust kann immer auch darauf hinweisen, dass Sie unter Flüssigkeitsmangel leiden.

Essen Sie leicht. An heißen Tagen sollten Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen als drei große. Besonders empfehlenswert sind Gemüse und wasserreiches Obst. Verzichten Sie auf schwer verdauliche Speisen.

Sorgen Sie für angemessene Lebensmittelhygiene. Kühlen Sie Nahrungsmittel ausreichend und brauchen Sie sie rasch auf. Besonders schnell verderben die Inhalte angebrochener Packungen und Flaschen (z. B. Joghurt, Flüssignahrung, Fruchtsaft und Ähnliches), wenn sie nicht ausreichend gekühlt werden. Sie können u. a. zu Durchfallerkrankungen führen.

Lüften Sie nur, wenn es draußen kühler ist als in Ihrer Wohnung. Ist die Temperatur im Freien erstmal höher als in Ihrer Wohnung, hat Lüften keinen Zweck. Verschieben Sie es in die Nacht oder in die kühleren Morgenstunden. Öffnen Sie dann möglichst alle Fenster in der Wohnung gleichzeitig, denn durch diese Querlüftung gelangt die frische Luft besonders schnell in alle Räume.

Schließen und verschatten Sie die Fenster. An heißen Tagen sollten Sie die Fenster tagsüber geschlossen halten. Noch wirksamer wird diese Maßnahme, wenn Sie sonnenbeschienene Fenster von außen mit Fensterläden oder Jalousien verdecken. Alternativ können Sie die Fenster von innen mit Vorhängen oder hitzeabweisenden Rollos bzw. Schutzfolien abdunkeln.

Schaffen Sie Schattenplätze auf Balkon und Terrasse. Nutzen Sie z. B. Markisen oder Sonnensegel bzw. -schirme, um sich einen schattigen Platz einzurichten.

Setzen Sie einen Ventilator ein. Bei Hitze bringt jede Luftbewegung Erleichterung. Sie können diese auch künstlich mit einem Ventilator erzeugen. Die über Ihre Haut streichende Luft kühlt und trocknet ggf. den Schweiß auf Ihrer Haut. Die dabei entstehende Verdunstungskälte wirkt zusätzlich abkühlend. Nachts hilft der Ventilator dabei, die kühlere Nachtluft im Raum zu verteilen.

Ventilatoren sind bis zu Temperaturen von ca. 35 °C einsetzbar. Danach stoßen sie an ihre Grenzen, da die durch den Ventilator zugeführte warme Luft die Haut nicht mehr kühlen kann. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sie die Überhitzung fördert. Achten Sie darauf, das Gerät nicht direkt auf eine Person auszurichten, sondern in einiger Entfernung aufzustellen. Manche Menschen reagieren empfindlich auf Zugluft. Außerdem verbraucht ein Ventilator Energie und erzeugt dadurch selbst etwas Wärme.

Kontrollieren Sie während einer Hitzewelle die Raumtemperatur. Sie sollte tagsüber unter 32 °C und nachts unter 24 °C liegen. Damit sich Ihre Wohnung nicht wie ein heißer Backofen anfühlt, können folgende Maßnahmen hilfreich sein: Benutzen Sie möglichst wenige elektrische Geräte und vermeiden Sie den Standby-Modus, damit keine unnötige Wärme abgeben wird. Sie können außerdem feuchte Tücher aufhängen, einen Ventilator benutzen oder Gefäße mit kaltem Wasser aufstellen. Die Verdunstung des Wassers kühlt die Raumluft. Das funktioniert aber nur, wenn es nicht zu schwül im Raum ist. Steigt die Luftfeuchtigkeit stark an, müssen Sie stoßlüften.

Hilft alles nichts, ist eine der letzten Möglichkeiten der Einsatz einer – ggf. mobilen – Klimaanlage.  Entscheiden Sie sich dafür, darf diese nicht zu kalt eingestellt sein (Erkältungsgefahr!) und Türen und Fenster müssen geschlossen bleiben. Klimaanlagen verfügen in der Regel über geeignete Filter, die Staub, Pollen, Viren und andere Schadstoffe aus der Umgebungsluft entfernen. Um Gesundheitsrisiken auszuschließen, sollte die Anlage regelmäßig gewartet und gereinigt werden.

Informieren Sie sich regelmäßig. Achten Sie auf Hitzewarnungen im Fernsehen, im Radio, in der Zeitung und im Internet oder verfolgen Sie die Temperaturentwicklung per App. Hier finden Sie die aktuelle Hitzewarnkarte des Deutschen Wetterdienstes.

Der Deutsche Wetterdienst unterscheidet zwei Risikowarnstufen:

  • starke Hitzebelastung ab einer gefühlten Temperatur von 32 °C
  • extreme Wärmebelastung ab einer gefühlten Temperatur von 38 °C

Menschen, die bereits durch eine chronische Krankheit belastet sind, sollten spätestens ab einer gefühlten Temperatur von 32 °C verstärkt auf Hitzeschutz achten. Angehörige wiederum sollten an heißen Tagen Menschen mit chronischen Erkrankungen gegenüber sehr aufmerksam sein.

Bereiten Sie sich auf die nächste Hitzewelle vor. Es ist wichtig, vorab zu wissen, wie Sie sich bei extremer Wärmebelastung schützen und sich entsprechend vorbereiten können. Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Nachbarinnen und Nachbarn über angekündigte Hitzewellen und bitten Sie sie bei Bedarf um Hilfe. Sie sollten möglichst schon im Frühling Ihre Ärztin oder Ihren Arzt konsultieren, um Möglichkeiten der Therapieanpassung sowie Verhaltensänderungen im Falle einer Hitzewelle zu besprechen.

Suchen Sie nach kühlen Orten. Bestimmt gibt es auch in Ihrer Wohnung einen Ort, der kühler ist als andere. Halten Sie sich möglichst oft dort auf, insbesondere nachts. Hat sich Ihre Wohnung extrem aufgeheizt, verbringen Sie täglich möglichst zwei bis drei Stunden an einem kühlen Ort außerhalb Ihrer vier Wände, sofern Ihre chronische Erkrankung dies erlaubt. Erkundigen Sie sich vor Beginn des Sommers, welche kühleren Räume in der Umgebung Ihnen bzw. Ihren Angehörigen offenstehen. Haben Sie es dagegen in Ihrer Wohnung schön kühl, sollten Sie auch dortbleiben und möglichst wenig tagsüber ins Freie gehen.

Meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Setzen Sie sich im Freien nicht der prallen Sonne aus, sondern bleiben Sie nach Möglichkeit im Schatten. Meiden Sie große Asphalt- oder Betonflächen, denn diese Materialien speichern die Wärme und lassen die Umgebungstemperatur noch weiter ansteigen. Suchen Sie zur Abkühlung nach schattigen Plätzen in nahegelegenen Parks, Gärten oder Hinterhöfen. Hier können Sie sich von der Hitze erholen, denn Bäume und andere Pflanzen befeuchten und kühlen die Luft.

Parkende Autos können sich bei Hitze stark aufheizen. Halten Sie sich daher nicht in geschlossenen, parkenden Autos auf und lassen Sie dort auch niemanden zurück!

Passen Sie Ihren Tagesablauf der Hitzeentwicklung an. Halten Sie sich während der heißen Tageszeiten – etwa zwischen 11 und 18 Uhr – möglichst wenig draußen auf. Es sei denn, dort gibt es kühlere Plätze als in Ihrer eigenen, aufgeheizten Wohnung. Meiden Sie im Freien aber unbedingt die Mittagsonne und die aufgestaute Hitze am späten Nachmittag. Verlegen Sie Aktivitäten im Freien in die kühleren Morgen- und späteren Abendstunden. Planen Sie auch Arztbesuche so, dass sie in die kühleren Stunden des Tages. Achten Sie grundsätzlich darauf, genügend Ruhephasen in Ihren Tagesablauf zu integrieren.

Verlegen Sie Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden. Als chronisch kranker Mensch sollten Sie körperliche Anstrengungen während einer Hitzewelle möglichst vermeiden. Lassen sich diese nicht umgehen, nutzen Sie dafür keinesfalls die heißen Tageszeiten zwischen 11 und 18 Uhr, sondern die kühleren Morgen- und späteren Abendstunden. Verlegen Sie auch Einkäufe, Erledigungen, soziale Aktivitäten und Arzttermine in diese Zeit.

Sie haben Lust auf einen Spaziergang? Gehen Sie möglichst durch einen Park mit Bäumen, denn diese spenden Schatten und kühlen mit ihrer Verdunstungskälte die Luft. Auch eine Route am Wasser entlang ist empfehlenswert.

Schützen Sie sich mit der richtigen Kleidung vor Hitzebelastungen. Tragen Sie leichte, luftige und atmungsaktive Kleidung aus Viskose, leichter bzw. dünner Baumwolle, Leinen oder Seide. Achten Sie darauf, dass die Kleidung locker sitzt, damit die Luft zirkulieren kann. Lassen Sie alles Überflüssige weg. Sofern Sie aus medizinischen Gründen Stütz- bzw. Thrombosestrümpfe tragen müssen, sollten Sie diese aber auch bei Hitze tragen.

Sobald Sie sich im Freien aufhalten, sollten Sie eine leichte Kopfbedeckung aufsetzen, z. B. einen Hut mit breiter Krempe oder eine Kappe mit Schirm und Nackenschutz. Schützen Sie außerdem Ihre Augen mit einer Sonnenbrille.

Sollten Sie unter Inkontinenz leiden, vermeiden Sie nach Möglichkeit Inkontinenz-Hosen und Bettunterlagen, die mit Folie beschichtet sind. Verwenden Sie lieber eine Netzhose mit Einlage.

Sorgen Sie mit Wasseranwendungen für Abkühlung. Neben ausreichendem Trinken ist für chronisch kranke Menschen aktive Abkühlung besonders wichtig, da ihre körpereigene Wärmeabgabe häufig eingeschränkt ist. Äußerliche Wasseranwendungen sind hilfreich, um den Körper aktiv abzukühlen. Legen Sie sich z. B. kühle, feuchte Umschläge auf Arme, Beine, Stirn oder Nacken. Machen Sie kühle Fußbäder und halten Sie Ihre Unterarme in bzw. unter (fließendes) kühles Wasser. Es hilft auch, die Schläfen, den Hals und die Stelle hinter den Ohren mit kühlem Wasser zu benetzen. Vorsicht ist jedoch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen geboten: Hier kann der Kreislauf besonders empfindlich auf Kälteanwendungen reagieren. Sprechen Sie ggf. zuvor mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob und welche Kälteanwendungen für sie in Frage kommen

Besonders wohltuend sind kühle oder lauwarme Duschen und Wannenbäder. Allzu kalt sollte das Wasser aber nicht sein, da es sonst zu Kreislaufproblemen kommen kann. Trocknen Sie sich nach dem Duschen oder Baden nur oberflächlich ab. Dann kühlt das auf der Haut verdunstende Wasser Sie zusätzlich ab.

Benutzen Sie kühlende Lotionen und Sprays. Erfrischung versprechen auch kühlende Körperlotionen oder selbstgemachte Wassersprays, die Sie ganz einfach herstellen können. Befüllen Sie dazu eine Mehrweg-Sprühflasche mit Wasser, das täglich gewechselt werden sollte. So vermeiden Sie unnötigen Verpackungsmüll, da Sie diese Flasche einfach neu befüllen können, wenn das Wasser aufgebraucht ist oder gewechselt werden muss (einmal täglich). Sprays sind besonders praktisch, da Sie diese an jedem beliebigen Ort auf Gesicht, Arme, Beine und Nacken sprühen können. Reiben Sie Ihre Füße außerdem mit gekühltem Fußbalsam ein.

Vorsicht: Kühlakkus können Kälteschaden auf der Haut verursachen. Benutzen Sie diese also lieber nicht direkt auf der Haut, um Körper und Gesicht abzukühlen.

Halten Sie das Schlafzimmer so kühl wie möglich. Gelingt Ihnen das nicht, richten Sie sich einen Schlafplatz im kühlsten Raum der Wohnung ein – zumindest während einer Hitzewelle.

Halten Sie Bett und Bettzeug kühl. Benutzen Sie leichte Bettwäsche oder tauschen Sie Ihre Bettdecke gleich gegen ein leichtes Leinentuch aus. Sie können auch unter einem leeren Bettbezug oder einem Laken aus Baumwolle schlafen. Die Matratze sollte nach Möglichkeit atmungsaktiv sein.

Tragen Sie leichte Nachtwäsche. Bei hohen Temperaturen empfiehlt sich leichte Nachtwäsche aus luftigen und atmungsaktiven Stoffen wie Baumwolle oder anderen Naturfasern. Auf synthetische Nachtwäsche sollten Sie verzichten, da sie zusätzlich schweißtreibend wirkt. Ist Ihnen trotz aller Kühlungsmaßnahmen zu warm, nehmen Sie eine Wärmflasche mit kaltem Wasser mit ins Bett.

Verzichten Sie möglichst auf Schlafmittel. Sie belasten den Kreislauf bei Hitze zusätzlich.

Nehmen Sie plötzlich auftretende Beschwerden bei sich und anderen ernst. Seien Sie besonders achtsam, wenn folgende Symptome auftreten, da sie Anzeichen für eine Hitzeerkrankung sein könnten:

  • Erschöpfungsgefühle
  • starke Blässe, aber auch starke Röte
  • Kopfschmerzen
  • steifer Nacken
  • Übelkeit, Schwindel und/oder Erbrechen
  • Kurzatmigkeit
  • Unruhe
  • Muskelschmerzen oder -krämpfe
  • erhöhte Temperatur oder Fieber
  • Infektionen (z. B. Blasenentzündung)
  • Verstopfung
  • übermäßig viel Schweiß oder überhaupt kein Schweiß

Nehmen Sie bei sich eines oder mehrere dieser Anzeichen wahr, rufen Sie bitte sofort die Hausärztin, den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefonnummer: 116 117) an. Begeben Sie sich an einen kühlen Ort, öffnen Sie Ihre Kleidung und trinken Sie viel, am besten natriumreiches Mineralwasser oder leicht gesalzenes Leitungswasser. Denn durch starkes Schwitzen kann es im Körper zu einem Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten kommen. Elektrolyte sind Mineralstoffe wie Natrium oder Kalium, die u. a. in Mineralwasser und in Kochsalz vorkommen. Kühlen Sie Kopf, Nacken, Hände und Füße mit feuchten, lauwarmen Tüchern.

Beobachten Sie bei sich oder anderen die folgenden Symptome, rufen Sie sofort den Rettungsdienst (Telefonnummer 112). Es könnte Lebensgefahr aufgrund eines Hitzeschlags bestehen:

  • Bewusstseinseintrübung und mangelnde Reaktion bei Ansprache
  • hoher/niedriger Blutdruck
  • schwere Atemnot

Lassen Sie Ihre Arzneimittel auf Hitzeverträglichkeit prüfen. Die Anwendung von bestimmten Arzneimitteln kann sich negativ auf die Hitzeverträglichkeit eines Menschen auswirken. Einige sind risikoreicher als andere (siehe Liste unten). Besprechen Sie daher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob Ihre Arzneimittel bei Hitze ein Risiko darstellen. Vereinbaren Sie dafür vor dem Sommer einen speziellen Untersuchungstermin oder nutzen Sie einen regulären Arztbesuch vor dem Beginn einer Hitzewelle.

Einen negativen Einfluss auf die Hitzeverträglichkeit können insbesondere folgende Arzneimittel haben:

  • Blutdrucksenkende Mittel wie Betarezeptorenblocker und Diuretika (Entwässerungsmittel)
  • Benzodiazepine (Schlaf verursachende und stark betäubende Mittel)
  • Sedativa (Beruhigungsmittel)
  • bestimmte Antidepressiva und Neuroleptika

Sollten Sie eines (oder mehrere) dieser Arzneimittel einnehmen müssen, suchen Sie vor der nächsten Hitzeperiode Ihre Ärztin, Ihren Arzt, eine Apothekerin oder einen Apotheker auf. Setzen Sie die Arzneimittel jedoch keinesfalls selbstständig ab und ändern Sie auch nicht die Dosierung oder das Einnahmeschema!

Bekommen Sie Arzneimittel über eine Pflasterapplikation verabreicht, bedenken Sie, dass die menschliche Haut bei hohen Temperaturen stärker durchblutet wird als bei niedrigen. Das kann zu einer erheblichen Dosissteigerung führen. Aufmerksamkeit erfordern außerdem Arzneimittel, die über die Nieren oder die Leber ausgeschieden werden. Beide Organe sind bei Hitze weniger gut durchblutet, wodurch sich sowohl die Wirkdauer als auch die Dosis der Arzneimittel erhöhen kann.

Lagern Sie Ihre Arzneimittel ordnungsgemäß. Arzneimittel können durch hohe Temperaturen ihre Wirksamkeit verlieren. Die Packungsbeilage enthält Hinweise zur korrekten Aufbewahrung der Arzneimittel. In der Regel beträgt die empfohlene Lagerungstemperatur maximal 25 °C. Suchen Sie also einen entsprechenden Aufbewahrungsplatz für Ihre Arzneimittel, an dem diese Temperatur nicht überschritten wird. Falls nicht anders möglich kann eine Aufbewahrung im Kühlschrank ratsam sein.

Achten Sie während einer Hitzewelle besonders auf Menschen mit chronischen Krankheiten in Ihrem Umfeld. Chronisch kranke Menschen sind bei extremer Hitze besonders gefährdet. Das liegt unter anderem daran, dass einige chronische Erkrankungen sowie bestimmte Medikamente die Fähigkeit zur Regulierung der Körpertemperatur hemmen. Menschen mit chronischen Erkrankungen können sich bei längeren Hitzewellen möglicherweise nicht selbstständig versorgen oder ausreichend vor Hitze schützen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit insbesondere auf Personen, die allein leben oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Denn sie sind auf Unterstützung angewiesen.

Bieten Sie gefährdeten Personen an heißen Tagen Ihre Hilfe an. Sensibilisieren Sie chronisch kranke Menschen aus Ihrem Umfeld für die Situation und unterstützen Sie sie dabei, die nötige Beratung und Hilfe zu bekommen. Informieren Sie die Person ggf. selbst über richtiges Trinkverhalten, aktive Abkühlung und Möglichkeiten zur Raumabkühlung während einer Hitzewelle.

Kontaktieren Sie alleinlebende Personen mit chronischen Erkrankungen mindestens einmal pro Tag und erkundigen Sie sich nach ihrem Befinden. Fragen Sie nach, wieviel die Person getrunken hat und welche Raumtemperatur in ihrem Zuhause herrscht. Manche Personen benötigen bei großer Hitze möglicherweise Unterstützung beim Einkauf von Getränken und Nahrungsmitteln. Helfen Sie ihnen ggf. dabei, Vorräte anzulegen, frisches Obst und Gemüse zu besorgen oder auch Gerichte vorzukochen.

Reagieren Sie auf plötzliche Verschlechterungen des Gesundheitszustandes. Treten bei Hitzestress plötzlich Beschwerden auf, ist besondere Achtsamkeit geboten. Passen Sie also gut auf Menschen mit chronischen Erkrankungen in Ihrer Umgebung auf. Nutzen Sie, wenn möglich, bestehende familiäre Netzwerke und Nachbarschaftsinitiativen. Vielleicht gibt es auch soziale Netze (Plattformen) in der Nachbarschaft oder im Ort, die eine gegenseitige Fürsorge an heißen Tagen erleichtern.

Helfen Sie Menschen mit chronischen Erkrankungen bei der Umsetzung unserer Empfehlungen. Lesen Sie auch unsere oben gegebenen Empfehlungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Dort finden Sie viele weitere Tipps, wie Sie betroffene Menschen bei starker Hitze unterstützen können. Sorgen Sie beispielsweise dafür, dass sich Menschen mit stark eingeschränkter Mobilität im kühlsten Raum der Wohnung aufhalten können. Achten Sie außerdem darauf, dass im Bett kein Hitzestau entstehen kann, indem Sie z. B. leichte Bettwäsche verwenden und ggf. die Körpertemperatur kontrollieren. Auch eine Waschung mit einem nassen, kalten Waschlappen bringt Abkühlung. Unterstützen Sie die betreffende Person bei der Auswahl luftiger Bekleidung in möglichst hellen Farben und motivieren Sie sie dazu, genug zu trinken – z. B. durch gemeinsames Trinken.

Macht das Befinden Ihrer oder Ihres Angehörigen es erforderlich, sollten Sie die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt um einen Hausbesuch bitten.

Quiz – Sind Sie auf die nächste Hitzewelle vorbereitet?

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